Nadine Glas
Vita
*1992 in Ebersberg
- seit 2019 Mitglied bei SALOON Dresden
- seit 2017 Mitglied bei Projekt 2K17
- 2014-2020 Diplomstudium, Hochschule für Bildende Künste Dresden
- 2014 Abschluss als staalich geprüfte Kommunikationsdesignerin an der Designschule München
Awards & Grants
- 2019 Deutschlandstipendium
- 2015 Auszeichnung beim ADC Nachwuchs-Wettbewerb für die Arbeit APFEL ALT SHIT ESCAPE
Statement
„Meine Arbeit, die gegenwärtig ein buntes Sammelsurium veschiedener Medien darstellt, bewegt sich immer mehr vom Malerisch-Zeichnerischen hinaus in den Raum. In meinen bisherigen Arbeiten wurden häufig gesammelte Objekte und Geschichten zu abstrakten Formen und Ordnungen stilisiert, in einer Art Ikonographie der Pop-Symbole wurden Codes zu Geschichten.
Der offen-narrative Charakter meiner Arbeiten tritt aktuell immer weiter in den Hintergrund. Vielmehr gewinnen die verwendeten Formen an Eigenständigkeit; sie versuchen sich loszulösen von realen Vorbildern und konkreten Erzählperspektiven. In der Auseinandersetzung mit Architektur und Design bin ich ständig auf der Suche nach autonomen Formen und ihrem Bezug zu Raum und Umraum. In kleinformatigen Zeichnungen erforsche ich im Zweidimensionalen Form und Un-form von Objekten in einem sehr beschränkten Kontext: dem Blatt Papier.
Die Zeichnungen können als eigenständige Arbeiten angesehen werden, aber vor allem als Vorbereitung für den Transfer in den dreidimensionalen Raum. Die Positionierung von Linien oder Objekten auf einem Blatt Papier gleicht für mich einem Prozess des Layouts. Anders als bei einer Linie auf Papier, bezieht man eine Linie im konkreten Raum aber auch immer auf den eigenen Körper. Lineare Skulptur wird damit zum Bestandteil des Raumes und der Welt, während eine Zeichnung auf einem formal geschlossenen Blatt eine ganz eigene Welt für sich bergen kann und damit völlig losgelöst vom Umraum existiert. Die Veränderung von Linien und Formen in Bezug auf den umgebenden, sich ausdehnenden Raum interessiert mich. Die dabei entstehenden Nicht-Räume sehe ich sowohl als physikalische
Konsequenz als auch als pure Poesie: Man darf zwischen den Zeilen lesen.“
Nadine Glas, Juni 2020